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Vielfalt statt Einfalt

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Zukunftsfähige Landwirtschaft braucht Vielfalt, nicht nur Biodiversität, sondern auch Diversität der Betriebsstrukturen. Nur die Bäuerinnen und Bauern können die Vielfalt an Naturräumen, Kulturpflanzen und Nutztierrassen erhalten. Doch die großbetriebliche Bewirtschaftung durch Kapitalgesellschaften ist in den letzten Jahren weltweit im Vormarsch, auch in Deutschland.

Eine aktuelle Studie der DZ-Bank prognostiziert ein ungebremstes Höfesterben. Von den derzeit etwa 267.000 Höfen würden im Jahr 2040 nur noch 100.000 übrig sein, bei gleichzeitig starker Zunahme der Betriebsgröße. Das Modell des bäuerlichen Familienbetriebes, der sich durch regionale Verwurzelung, kleine bis mittlere Betriebsgröße und Eigentum in Bauernhand auszeichnet, steht auf dem Spiel. Für mich als Pfälzerin ist die kleinbäuerliche Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung im ländlichen Raum verwurzelt und die Führung eines landwirtschaftlichen Betriebes nach dem Vorbild eines Industrieunternehmens wirkt auf mich befremdlich. Um diesen Strukturwandel entgegenzuwirken brauchen wir eine bessere Regulation von Spekulationen außerlandwirtschaftlicher Investoren auf landwirtschaftliche Flächen, die die Bodenpreise seit Jahren in die Höhe steigen lassen. Die Reform des europäischen Agrarfördersystems ist längst überfällig, öffentliche Gelder müssen für gemeinwohlorientierte Leistungen verwendet werden und nicht im Gießkannenprinzip auf die Fläche verteilt werden. Darüber hinaus brauchen wir eine faire Preisbildung für Lebensmittel, in der alle Produktionskosten aber auch die Umweltauswirkungen miteinbezogen werden.