„Mittendrin statt nur dabei!“ war das Motto der am 4. März 2020 im Paul-Löbe-Haus des Bundestages in Berlin stattfindenden zweiten Islamkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion. Auf meine Einladung hin nahmen die Neustadter Murat Akdemir und Michael Landgraf als Delegierte daran teil. Gesellschaftlich hat sich das Klima insbesondere für Muslim*innen in den letzten Jahren verschlechtert. Um der Islamophobie entgegenzutreten und sich für eine weltoffene und vielfältige Gesellschaft stark zu machen lud die SPD-Bundestagsfraktion Mitgliedern der muslimischen Community wie auch Experten, die sich mit Islamfragen auseinandersetzen, zu einer Islamkonferenz ein, der zweiten seit 2017. Es ging dabei um das Wahrnehmen von Nöten und Ängsten, um positive Projekte des Miteinanders, um die Begegnung der Religionen, um Wege der gerechteren Partizipation sowie um konkrete Erwartungen an die Politik.
In einem Grußwort deutete Bundesministerin Franziska Giffey an, dass angesichts der andauernden Angriffe auf Muslim*innen die Mittel für Demokratie- und Anti-Rassismus Projekte im Bereich Pädagogik und Bildung deutlich erhöht werden sollen. Moderiert von den Mitgliedern des Bundestages Uli Grötsch, Eva Högl, Lars Castellucci, Gülistan Yüksel, Ute Vogt und Helge Lindh beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Fragen rund um den Dialog der Religionen, das Zusammenleben im kommunalen Bereich, die Rolle der Frau und der neuen Medien. So stellte beispielsweise der Youtuber Younes Al-Amaya sein Satire-Kollektiv „Datteltäter“ vor und die Landtagsabgeordnete Serpil Midyatli berichtete aus ihrer politischen Arbeit. Die Bundeswehrsoldatin Nariman Hammouti berichtete von ihren Erfahrungen als Bürgerin in Uniform und stellte kontrovers den Begriff „Integration“ infrage: „Ich bin hier geboren, aufgewachsen, spreche besser Deutsch als mancher anderer und habe für mein Land in Afghanistan gekämpft. Wieso kommen Leute darauf, dass ich mich noch integrieren muss?“
Unter den rund 150 geladenen Gästen waren mit Murat Akdemir und Michael Landgraf zwei Vertreter aus Neustadt an der Weinstraße bei der Konferenz, beides Mitglieder des Beirats für Migration und Integration. Landgraf konnte im Bereich `Dialog der Religionen´ eigene Projekte des interreligiösen Lernens präsentieren, Akdemir nahm am Austausch über die Arbeit mit neuen Medien teil.