Zukunft der Ernährung: Mehr Auswahl und wissenschaftlich fundierte Perspektiven

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Die Frage, wie wir uns in Zukunft ernähren, wird zunehmend fachlich wie gesellschaftlich diskutiert. Neben gesundheitlichen Aspekten spielen Klima-, Umwelt- und Tierschutz sowie wirtschaftliche Rahmenbedingungen eine immer größere Rolle. Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz, der die Bundesregierung berät, hat in einem Gutachten zentrale Befunde vorgelegt, die den politischen Diskurs maßgeblich prägen.

Wissenschaftliche Grundlagen für eine zukunftsfähige Ernährungspolitik

Das Gutachten zeigt deutlich, dass ein stärker pflanzenbasierter Konsum erhebliche Vorteile mit sich bringt:

      • Klimaschutz: Pflanzliche Produkte verursachen bis zu 90 Prozent weniger Treibhausgase als tierische Lebensmittel.

      • Gesundheit: Eine Ernährung mit weniger gesättigten Fettsäuren und mehr Ballaststoffen wirkt sich positiv auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus.

      • Tierwohl: Eine Reduktion der Tierhaltung kann Belastungen verringern und Standards verbessern.

      • Wirtschaftliche Chancen: Der Wandel eröffnet neue Möglichkeiten in Verarbeitung, Innovation und Produktentwicklung, wenn er durch faire wirtschaftliche Bedingungen begleitet wird.

    Diese Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage dafür, Ernährungspolitik langfristig auszurichten und nachhaltige Strukturen zu fördern.

    Ernährungspolitik als gemeinschaftliche Aufgabe

    In der SPD-Bundestagsfraktion wurde diese Thematik jüngst intensiv diskutiert. Im Mittelpunkt standen Fragen der praktischen Umsetzung: Wie lassen sich klimapolitische Ziele, Gesundheitsförderung und wirtschaftliche Stabilität miteinander verbinden? Welche Rahmenbedingungen benötigen Landwirtinnen und Landwirte, um neue Produktionswege zu erschließen? Und wie kann die Politik sicherstellen, dass Verbraucher*innen eine echte Auswahl haben – unabhängig vom Einkommen oder Wohnort?

    Deutlich wurde dabei, dass Ernährungspolitik nicht durch Verbote, sondern vor allem durch Ermöglichen wirkt: durch verlässliche Förderung, faire Preise, transparente Kennzeichnung und durch Innovation entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

    Mehr Auswahl am gemeinsamen Tisch

    Eine zentrale Erkenntnis aus dem Austausch lautet: Zukunftsfähige Ernährung bedeutet keinen Verzicht, sondern erweiterte Auswahl. Ob jemand Kuhmilch oder Haferdrink bevorzugt, bleibt eine individuelle Entscheidung. Politisch entscheidend ist jedoch, dass nachhaltige Produkte verfügbar, bezahlbar und fair produziert werden – und dass wissenschaftliche Erkenntnisse konsequent berücksichtigt werden.So entsteht ein Ernährungssystem, das ökologische Verantwortung, gesundheitliche Prävention und wirtschaftliche Perspektiven miteinander verbindet.